Cover
Das blumige Design sticht bei diesem Cover richtig heraus. Es ist ein Blickfang, farbintensiv und thematisch genau passend. Wellness eben. Ich finde es gut gelungen.
Prota
Julia, Lebensgefährtin von Andreas, arbeitet trotz ihres BWL-Abschlusses in einem kleinen Buchladen. Es bereitet ihr Freude, sie ist glücklich. Wäre da nicht immer Andreas, der ihr das oft vorhält, nicht die richtige Wahl getroffen zu haben. Auch sonst scheint die Beziehung einige Risse zu haben, denn so glücklich, wie sie sein sollte ist Julia schon längst nicht mehr. Aber erst einmal nach außen hin keine Angriffsfläche bieten. Man könnte ja reden.
Leon ist freier Autor und gönnt sich mit seiner Partnerin auch eine Auszeit im gleichen Hotel. Doch bald muss er feststellen, dass es dieses Mal nicht so läuft wie er es sich gerne vorgestellt hätte. Der Womanizer, der er auf der ganzen Linie ist, versteht seine eigene Welt nicht mehr.
Schreibstil und Inhalt
Mit einer eigenen leichten und sehr angenehmen Erzähldynamik gelingt es der Autorin den Leser sofort in den Bann der Geschichte zu ziehen. Nicht nur die Figuren werden lebendig und authentisch beschrieben, sondern auch die Geschichte wird sehr glaubwürdig dargestellt.
Julia bucht in einem Wellnesshotel eine Woche Entspannung für sich und ihren Freund Andreas. Nur hat sie leider einen ganz wichtigen Termin vergessen: das Golfturnier. Glücklicherweise springt ihre beste Freundin ein, mit der sie eigentlich schon lange keinen so richtigen Mädelsabend mehr hatte. Da ist eine Wohlfühl-Woche optimal. Doch das Wellness nicht gleich Wellness ist, erfahren die zwei Frauen beim Check-In. Das Kleingedruckte wurde wohl bei der Buchung übersehen und sorgt so für die eine oder andere Überraschung.
Spannungsbogen
Langsam aufbauend, nimmt das Buch um die eigentliche Geschichte selber an Fahrt auf. Nach anfänglichem Herantasten will man als Leser schon bald erfahren, wie diese ausgeht. Man ist in ihr gefangen und ehe man sich versieht, ist das Buch auch schon fertig gelesen.
Erotikfaktor
Die kleinen Gesten, mit denen die Protas sich begegnen, erstes zärtliches Aufeinandertreffen, bis hin zu dem gewissen Mehr, hüllen den Leser in eine erotische Stimmung ein. Vor allem die toll beschriebenen Örtlichkeiten laden zum Träumen und Schwelgen ein. Erotik pur, auf eine leise, fast intime Art. Das eigene Kopfkino bleibt im Gang, ohne zu viel vorgegeben zu bekommen.
Minisnippet
… „Du musst es auch nicht mögen, jeder Mensch ist anders. Aber du solltest tolerant sein und jeden leben lassen, wie er es mag. Schau dir unsere Zimmernachbarn an, Clara liebt Leon, das war eindeutig zu sehen. Und doch gönnen sie sich beide ihre Freiräume.“ …
… „Früher warst du viel lockerer, offener. Seit du mit ihm zusammen bist, würdest du dich am liebsten verstecken. Warum nur? Er sollte stolz darauf sein, dass er dich hat.“ … Älter waren sie alle, jedoch nicht tot. Sie kam sich aber schon manches mal so vor. …
… „Aber wenn sie diejenige welche ist, dann hol sie dir. Für Zweifel ist das Leben zu kurz.“…
Taschentuchfaktor
Taschentücher waren hier nicht nötig. Darauf zielte die Geschichte auch nicht ab.
Fazit
Ein wunderbar leicht zu lesender Roman, der perfekt für einen Sommerabend gedacht ist. Man ist sofort in der Geschichte drin und kann den Reader nicht aus der Hand legen. Nicht nur die Geschichte selber fand ich toll, auch die Protagonisten sind sehr sympathisch.
Für diese tolle Geschichte, die mich vom Alltag in den Leseurlaub abgeholt hat, gibt es verdiente 5 Sterne.
„Wellness für die Liebe“ von Maya Sturm