Auch im Mai haben uns wieder zahlreiche Kurzgeschichten erreicht. Herzlichen Dank allen Teilnehmern am Schreibwettbewerb. Auch wenn Eure Story es nicht in die Auswahl geschafft hat, versucht es weiterhin. Lasst Euch nicht davon entmutigen, Eure Gedanken auf Papier zu bringen. Vielleicht klappt es ein anderes Mal.
Somit starten wir heute mit der ersten Story, die es ins Finale geschafft hat. Herzlichen Glückwunsch, Elke Conrad, und vielen Dank für Deine Teilnahme am Wettbewerb.
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen,
Euer Lounge Team.
Traum
Elke Conrad
Es ist traumhaft schön mit nackten Füßen über eine Wiese zu laufen. Warum mache ich dies nicht öfter? Ganz einfach, weil ich keine Zeit dafür habe, mein Leben besteht aus arbeiten und für andere da zu sein. Aber je älter ich werde desto weniger mag ich mein Leben. So hatte ich mir mein Leben nicht vorgestellt, nein wirklich nicht. Meine Vorstellung war immer, ich lebe mit einem Mann zusammen der mich genauso sehr liebt wie ich ihn. Wir lachen zusammen, sind Glücklich und Gesund. Aber nichts davon ist wahr geworden, ich habe es verbockt. Ich habe die falsche Wahl getroffen und mich zwei Mal für den falschen Mann entschieden. Es kann ja kein Zufall sein, dass beide Männer die ich nie vergessen werde, Dirk heißen. Ich hätte den Wink des Schicksals ernst nehmen sollen, hab ich aber nicht und das werde ich bis an mein Lebensende bitter bereuen. Statt in einer liebevollen Beziehung, stecke ich in meiner persönlichen Hölle fest. Mein Mann hat so absolut gar nichts mit dem Mann meiner Träume zuschaffen. Ich bin ein ausgesprochen fröhlicher Mensch, aber dank ihm darf ich nicht einmal lachen. Ich bin ihm zu laut. Ja, lachen ist zu laut. Singend durch das Haus laufen? Ein absolutes NO GO. Musik hören, ein gutes Buch lesen, TV Serien ansehen- alles Müll. Soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter sind das Letzte und sollten verboten werden. Ich habe zu funktionieren, mehr nicht. Ich kann aber nicht mehr so weiter leben, ich schaffe das nicht. Ich muss versuchen aus dieser Hölle auszubrechen. Wenn ich nur wüsste wie! Ich konnte ihn überreden mich für 1 Woche zu meinem Cousin David fahren zu lassen und hier bin ich nun und genieße die einfachen Dinge des Lebens z.B. mit nackten Füßen über eine Wiese zu laufen. Jetzt liege ich auf einer Wiese, schaue in den Himmel und träume von einem anderen Leben. Das einfache Leben ist zwar gut, aber eine Liege wäre zum Träumen bequemer. Tja ich kann ja nicht alles haben. Der Mann meiner Träume hat dunkle Haare, braune Augen, ist 1,87 groß, schlank und heißt Luke. Mit ihm möchte ich ein neues Leben beginnen.
Luke ist Schauspieler und eine absolute Sahneschnitte. Mein neues Leben beginnt damit dass ich Luke auf einer so genannten CON treffe. Ich besuche also diese Convention in Köln weil ich weiß Luke ist eingeladen und er hat auch zugesagt.
Er wird sich 3 Tage in Köln aufhalten. Ich habe alles an Aktionen gekauft die man auf einer Con erwerben kann um seinem Star nahe zu sein, Foto, Autogramm, Kaffee trinken und natürlich die After Con Party. Alles zusammen hat mich ein kleines Vermögen gekostet, aber das ist es mir Wert. Als ich das erste Mal direkt vor ihm stehe bekomme ich kein Wort heraus, alles was ich in stillen Momenten geübt habe ist weg. Kein zu recht gelegter Satz ist mehr vorhanden, alles ist spurlos verschwunden in den verwirrten Gängen meines Gehirns. Dieses setzt komplett aus, gut das atmen ein Reflex ist, sonst würde ich ersticken. Luke lacht mich an und mein Herz schlägt einen Trommelwirbel. Himmel warum muss dieser Mann nur so gut aussehen? Ich schaffe es nicht mich ihm zu entziehen, ich starre ihn einfach nur an. Luke lacht laut los und fragt : >> What’s up? You’re okay? << Ähmmm bitte? Was? Hilfe ich sterbe. >> I’m okay << stottere ich. OMG warum benehme ich mich wie ein dummes Kind? Er ist doch auch nur ein Mensch! Luke nimmt meine zitternde Hand und zieht mich zu sich. Er flüstert >> Ich habe vor dir genauso viel Angst wie du vor mir. Ich beiße nicht, versprochen. << Ich atme tief durch und schaue ihm in die Augen, HILFE das war der absolute Fehler. Luke nimmt mich in den Arm und dreht mich so dass ich neben ihm zu stehen komme. Der Fotograf ist schon ungeduldig und mault mich an >> Los jetzt, die anderen wollen auch noch dran kommen, 1 Minute pro Foto mehr nicht. << Bevor ich etwas dazu sagen kann lässt Luke mich auch schon wieder los und ich werde von ihm fortgezerrt. Er schaut mich an, zwinkert mir zu und von seinen Lippen lese ich – Bye hope I see you again. Ich lächle ihn an und nicke nur mit dem Kopf. Zwei Stunden später strahlt mich Luke an als ich vor ihm stehe um mir mein Autogramm zu holen. Mein Herz rast wie ein Düsenjet, aber ich lächle mutig zurück. Er sagt >> Hey da bist du ja wieder, schön dich zu sehen. Sehe ich dich später noch einmal? << Ich kann wieder nur nicken und werde von den anderen Fans weiter gedrängt. Ich habe bis zum Kaffee trinken mit Luke noch mehr als zwei Stunden Zeit, aber ich begebe mich direkt dorthin, denn ich möchte auf jeden Fall direkt neben Luke sitzen. Und ich habe Glück es steht noch keiner vor der Tür und ich setze mich auf den Boden. Ich werde diesen Platz für kein Geld der Welt verlassen. Allerdings können zwei Stunden endlos lang sein, vor allem wenn man Durst hat und zur Toilette muss. Endlich ist es soweit die Tür wird geöffnet. In der Zwischenzeit haben sich ca. 20 Frauen um mich herum versammelt die alle das Kaffee trinken mit Luke gekauft haben. Es ist schon verrückt dass ich ein Kaffee trinken kaufe, aber nur so kann ich über längere Zeit mit Luke zusammen sein. Ihn anschmachten und träumen. Ich muss nur aufpassen dass ich mich nicht voll sabbere.
Damit es nicht zu Tumulten kommt werden wir einzeln an den Tisch gebeten. Ich bin die erste und setze mich direkt rechts neben den Platz von Luke. Geschafft – mein Traummann wird gleich für eine Stunde direkt neben mir sitzen, das ist mir der Preis von 150 € wert. Nachdem alle Plätze am Tisch vergeben sind, betritt Luke den Raum. Sein Blick streift durch den Raum, erfasst den Tisch und die Fans die daran sitzen und er setzt sein schönstes Lächeln auf. Plötzlich streift sein Blick mein Gesicht. Sein Blick stoppt und sein Lächeln wird um eine Nuance strahlender. Er schaut mir direkt in die Augen und ich fange fast an zu Hyperventilieren. Meine Schnappatmung bleibt den anderen Teilnehmerinnen nicht verborgen und alle schauen mich verwirrt an. Aber Luke tritt genau in diesem Augenblick an den Tisch und alle Blicke richten sich auf ihn. Jede versucht sofort seinen Blick auf sich zu ziehen, aber er schaut mich immer noch an und sagt >> Freut mich dich hier zu sehen.<< Mir wird heiß und ich laufe an wie eine Tomate. Wenn Blicke töten könnten wäre ich jetzt 19 mal getötet worden. Ich lächle ihm zu und Luke setzt sich auf seinen Platz direkt neben mir. Als er sich hinsetzt streift sein Bein zufällig mein Bein und ich habe das Gefühl zu verglühen. Luke begrüßt alle Teilnehmer und bedankt sich für ihr kommen. Dann herrscht Ruhe am Tisch bis eine der Frauen das Wort ergreift. Nach einander stellen sie Luke Fragen zu seinem Privatleben, seiner Freundin und was er beruflich als nächstes macht. Ich halte mich zurück, da meine Synapsen noch nicht wieder richtig funktionieren und lausche nur seiner Stimme. Plötzlich fasst mich jemand an den Arm. Mich durchfährt ein Gefühl wie ein Stromschlag, alles kribbelt und ich habe das Gefühl zu schweben. Als ich meinen Blick erhebe sehe ich Lukes Hand auf meinem Arm liegen. Ich schaue ihm erschrocken ins Gesicht und sehe nur seine wunderschönen Augen und ein Lächeln für das so manche Frau töten würde. >> Und du willst gar nichts von mir wissen? << fragt er mich. Ich stehe wie unter Schock und kann kein Wort sagen. Luke schüttelt lachend den Kopf und wird so gleich von den anderen Fans wieder belagert. Ahhhhhhhh ich blöde Kuh. Warum bin ich nicht in der Lage einen Ton heraus zu bringen wenn Luke vor mir steht? Die Antwort ist ganz einfach, weil ich bis über beide Ohren in diesen Mann verliebt bin. Aber das darf keiner erfahren und er schon mal gar nicht. Ich sitze immer noch im Gedanken an meine verlorenen Chancen eine Unterhaltung mit meinem Traummann zu führen, als sich Luke zu mir herüber beugt und seine Hand auf mein Bein legt. >> Hey Träumerle, wir müssen jetzt gehen, die Show ist vorbei. << Verwirrt schaue ich auf und stelle fest alle anderen haben den Raum bereits verlassen, nur Luke sitzt noch mit mir am Tisch und lacht mich an.
>> Sag mal bist du immer so still? Ich dachte ich könnte etwas von dir erfahren, aber das war ja leider nichts, du hast mich ja gut ignoriert. << >> Ähhmmm bitte? Ich dich ignoriert? Never ever- ich habe nur zugehört was du erzählt hast. Ich bin nicht interessant, du bist hier die Hauptperson. << Juhu ich habe mein Gehirn und meine Stimmbänder wieder gefunden. Da steht auch schon wieder sein Assistent hinter ihm und treibt uns zur Eile an. Wir stehen beide auf und ich verabschiede mich mit den Worten >> Bye eventuell sehen wir uns ja heute Abend auf der After-Party. << Luke nickt und geht. Bevor er den Raum verlässt dreht er sich noch einmal zu mir um und sagt >> Ich werde dich heute Abend suchen und finden, dann haben wir Zeit zu reden. Bye see you later. << Dann bin ich alleine im Raum. Ich beschließe ins Hotel zu gehen und den Tag mit Luke noch einmal Revue passieren zu lassen.
Im Hotel angekommen kommt mir der ganze Tag unwirklich vor. Ich habe mit Luke gesprochen, habe ein Foto mit ihm und ein Autogramm. Ich war dem Mann in den ich mich vor Wochen verliebt habe zum greifen nahe. Ich kann es immer noch nicht fassen dass Luke mich berührt hat und er sich heute Abend mit mir unterhalten möchte. Ich weiß gar nicht wie er das anstellen will, es sind doch hunderte von Fans auf dieser Party, da wird er für mich keine Zeit haben. Aber es bringt nichts sich Gedanke zu machen, ich werde mich erst einmal ausruhen damit ich heute Abend durchhalte, denn ich möchte keine Minute verliere die ich mit Luke in einem Raum sein kann. Oh mannnnnn bin ich bekloppt- verliebt wie ein Schulmädchen und dann auch noch in einen Filmstar. Klasse Kira hast du gut gemacht.
Obwohl ich nicht damit gerechnet habe schlafe ich sofort ein und träume von Luke.
Das schellen meines Weckers weckt mich zwei Stunden später. Zeit aufzustehen und sich für die After Con Party auf zu brezeln. Gut dass ich meinen neuen Minirock mitgenommen habe, denn genau den werde ich heute Abend tragen. Ich möchte heiß, aber nicht nuttig aussehen. Bin gespannt wie Luke schaut wenn er mich sieht. Los geht’s – duschen, Haare machen, Schminken, anziehen. Und schon ist es Zeit zur Party zu gehen. Ein letzter Blick in den Spiegel zeigt mir eine schlanke Frau in einem heißen schwarzen Minirock mit schwarzen Tank Top und einer roten Chiffonbluse darüber. Meine langen, blonden Haare fallen locker über meine Schultern und rot-schwarze Higheels runden das Bild ab. Ich bin zu frieden mit mir und ich freue mich darauf Luke wieder zu sehen. In meinem Bauch kribbeln wieder Millionen von Ameisen und mir ist schlecht vor Aufregung. Aber ich will es ja so, ich muss Luke einfach noch einmal sehen, eventuell noch mal kurz mit ihm sprechen, genau deshalb bin ich hier. Ich verlasse schnell mein Zimmer, ehe mich mein Mut verlässt und gehe in Richtung Partysaal. Von weitem höre ich schon die Musik und Stimmengewirr, ich bin wohl etwas zu spät. Mist, hoffentlich ist Luke noch nicht da. Als ich den Raum betrete schlägt mir ein unbändiger Lärm entgegen und es ist sehr voll. Na klasse, wie soll ich da Luke finden oder er mich? Meine Hoffnung sinkt auf den Nullpunkt und ich beschließe mir einen Platz an der Bar zu suchen. Während ich mich durch die Menge zwänge stelle ich fest dass die Gäste fast ausschließlich Frauen sind. Na klar Kira, was hast du denn gedacht? Die männlichen Fans kann man an einer Hand abzählen, aber das ist ebenso. Mühsam erreiche ich nach einigen Minuten die Bar und bestelle mir ein Wasser. Neben mir stehen zwei Frauen die ich auch beim Kaffee trinken mit Luke schon gesehen habe. Ich komme nicht umher ihr Gespräch mit an zu hören. Eine von ihnen redet ohne Luft zu holen. >> Ich hoffe die Olle vom Kaffee trinken taucht hier nicht auf. Verstehe gar nicht warum Luke sich so um die gekümmert hat. Die hat sich ihm ja echt an den Hals gehängt- widerlich. Wenn er gleich kommt, gehe ich sofort zu ihm und werde ihn mit Beschlag belegen. Ich werde ihm meinen Zimmerschlüssel zustecken, er sagt bestimmt nicht nein. Seine Freundin wird er bei mir glatt
vergessen. << Mir wird schlecht bei diesem widerlichen Gerede. Wie können sich solche Leute Fans nennen? Ich beschließe meinen Platz an der Bar aufzugeben, denn ich kann das Gerede über mich und Luke nicht länger ertragen. Genau in diesem Augenblick kommt Luke auf mich zu. Die beiden Weiber haben mich noch immer nicht erkannt und stürzen sich beide sofort auf ihn.
Er lächelt sie freundlich an und wechselt ein paar Worte mit ihnen. Als er weiter gehen will hält ihn Miss IchGebeIhmMeinenSchlüssel am Arm fest und flüstern ihm etwas ins Ohr. Ich sehe wie sie Luke dabei etwas in die Hand drückt. Diese Schlampe gibt ihm tatsächlich ihren Zimmerschlüssel, ich könnte kotzen. Luke schaut verwirrt auf seine Hand, schüttelt den Kopf und gibt ihr den Schlüssel ohne ein weiteres Wort zurück. Na toll, jetzt habe ich wegen diesem Weibstück erstklassiges Kopfkino von ihr und Luke und ich sitze in der ersten Reihe. Aber Luke lässt sie einfach stehen und kommt direkt auf mich zu. Er lächelt mich an, nimmt mich in den Arm und gibt mir einen Kuss auf die Wange. Meine Beine geben nach und wenn Luke mich nicht fest gehalten hätte wäre ich gefallen. >> Hey Lady, was ist los? Geht es dir nicht gut? >> fragt mich Luke besorgt. Ich starre ihn an und stottere >> Nein, nein alles gut, du hast mich nur überrascht. Habe nicht mit so einer Begrüßung gerechnet. Du willst wohl dass mich die anderen Frauen
erwürgen. << Luke lacht laut los und sagt >> Sorry das wollte ich natürlich nicht, aber Menschen die ich mag begrüße ich nun einmal so. << Menschen die er mag? Herr im Himmel er mag mich, ich kann kaum atmen vor Aufregung und ich fange an nach Luft zu schnappen wie ein Fisch auf dem Trocknen. Luke schaut mich erstaunt an und eher ich begreife was mit mir geschieht zieht er mich hinter sich her nach draußen auf einen Balkon. Dort schaut mich Luke besorgt an und sagt >> Wenn du jedes mal so reagierst wenn ich mit dir zusammen bin, bekommen wir beide ein Problem. << Hä? Wie bitte? Was meint Luke denn damit? Ich sehe ihn an und sehe seinen besorgten Blick. Langsam beruhige ich mich und ich kann wieder normal Atmen. Leise antworte ich >> Ich kann ja nichts dafür dass du mich jedes Mal so aus der Fassung bringst. << Er grinst von einem Ohr zu anderen und fragt >> Alles wieder gut mit dir? Dann komm, ich möchte mich mit dir Unterhalten. << Er fasst mich an die Hand und zieht mich zu einer Bank die auf dem Balkon steht. Ich verstehe gerade absolut nicht was hier geschieht und stammle >> Aber die warten doch auf der Party auf dich. Deine Fans wollen dich sehen. Ich werde gleich noch einmal kurz rein schauen, dann habe ich meinen Vertrag erfüllt. Man kann mir nicht vorschrieben wie lange ich auf dieser Party bleibe. Und mit wem ich mich unterhalte ist immer noch meine Sache. Also mach dir da keine Gedanken. Ich möchte etwas von dir erfahren. << >> Von mir ? << stottere ich schon wieder. Luke fängt an zu lachen und sagt >> Hey kleine Lady, ich tue dir nichts. Du hast keinen Grund nervös zu sein und außerdem bin ich genauso nervös wie du, aber mir merkt man das nicht an. Bitte sage mir erst einmal deinen Namen. Kleine Lady hört sich zwar schön an, aber deinen Name möchte ich schon sehr gerne wissen. << Ich staune immer mehr. Luke ist nervös!! >> Kira, ich heiße Kira << mehr bringen meine Stimmbänder nicht zustande. Luke lächelt wieder und sagt >> Kira ist ein wunderschöner Name, er passt zu dir. Du bist auch wunderschön. << Ja klar, ich und wunderschön. Er braucht definitiv eine Brille. Ich lache laut los und sage >> Ja klar nur dein Blindenhund knurrt. Du brauchst echt eine Brille. Ich und wunderschön in einem Satz schließen sich grundsätzlich aus. << Ich weiß nicht warum ich meine Scheu vor Luke plötzlich verloren habe, aber jetzt kann ich mit ihm reden als wäre er kein Star, nicht der Mann in den ich mich verliebt habe ohne ihn zu kennen. Wir lachen beide zusammen und das Eis zwischen uns ist komplett gebrochen. Luke redet und redet und redet. Ich sitze neben ihm und sauge jedes seiner Worte in mich auf. Wir reden über Gott und die Welt, wir bemerken gar nicht wie die Zeit vergeht. Plötzlich steht sein Assistent vor uns und funkelt mich böse an. >> Luke du musst dich auch um die anderen Fans kümmern, die haben viel Geld bezahlt um mit dir auf dieser Party zu feiern. Also bewegen deinen süßen Arsch rein und mache die Ladies glücklich. Und Sie junge Dame hatten heute genug von Luke, also bitte lassen Sie ihn jetzt in Ruhe. << Luke schaut mich an und ich sehe wie sich auf seiner Stirn eine Zornesfalte bildet. Er steht auf und stellt sich direkt vor seinen Assistenten und sagt ruhig, aber sehr bedrohlich >> Du bist mein Assistent aber auch nicht mehr. Wer gibt dir das Recht mir zu sagen was ich zu tun oder zu lassen habe? Ich werde meinen Vertrag erfüllen, aber nicht mehr. Und Kira ist meine Privatangelegenheit, was sie macht oder sagt geht dich gelinde gesagt einen Scheißdreck an. Haben wir uns verstanden? Kira bleibt bei mir so lange sie das möchte, damit das klar ist. << Er nimmt meine Hand, zieht mich hoch und nimmt mich mit in den Partyraum. Sofort stürzen mehrere Frauen auf ihn zu und ich entziehe ihm meine Hand bevor einer dieser Weiber etwas bemerkt. Luke ist ganz Profi und setzt sein schönstes Schauspielerlächeln auf. Ich wusste ja dass er ein genialer Schauspieler ist, aber dass er so genial ist hätte selbst ich nicht erwartet. Aber so ganz ist er nicht bei der Sache, immer wieder sucht mich sein Blick. Als er kurzzeitig ein reges Gespräch führt ziehe ich mich in eine Ecke zurück und lasse den Abend Revue passieren. Ich habe niemals damit gerechnet Luke so nahe zu kommen. Ich bin unendlich glücklich und denke darüber nach was der Abend mir noch bringt. Ob er mich mit auf sein Zimmer nimmt? Nein, das macht er bestimmt nicht. Würde ich mitgehen falls er es doch macht? Jaaaa sofort, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. War ich vor dieser CON in Luke verliebt, so hatten sich meine Gefühle in den letzten Stunden um ein vielfaches verstärkt. Alleine bei dem Gedanken dass ich mich heute Abend noch von Luke verabschieden muss und ich ihn dann nicht Wiedersehen kann wird mir schlecht. Ohne dass ich es verhindern kann laufen mir Tränen übers Gesicht. Einige Partybesucher schauen mich schon merkwürdig an und ich möchte so schnell wie möglich aus ihrem Sichtfeld verschwinden. Eilig gehe ich zur Toilette und versuche meine Gedanken und Gefühle in den Griff zu bekommen. Meine Güte Kira stelle dich nicht so an. Sei Dankbar für die Zeit die du mit Luke verbringen durftest, das war mehr als du je erwartet hast. Meine Nerven hören auf zu flattern und ich beschließe wieder zur Party zurück zu kehren. Als ich den Raum betrete kommt Luke mit schnellen Schritten auf mich zu. Einen Fan, der ihn am Arm festhalten will, schüttelt er mit einem bösen Blick ab und schnauzt >> Finger weg, das ist nicht im Preis enthalten. << Ich bin total erstaunt über seine Reaktion, was war passiert? Ich konnte mir keinen Reim auf seine Reaktion machen. Als mich Luke erreicht greift er nach meiner Hand und zieht mich zum Ausgang. Er faucht >> Die Party ist hiermit beendet. << Und zerrt mich hinter sich her. Als ich versuche ihm meine Hand zu entziehen um stehen zu bleiben, weil ich die ganze Situation gerade nicht verstehe, schaut er mich wütend an und presst zwischen seinen Lippen hervor >> Genug, du bleibst jetzt hier. << Er verstärkt den Griff um meine Hand, so dass ich keine Chance habe meine Hand frei zu bekommen. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Was hatte ich verbrochen? Warum ist Luke so sauer auf mich? Mir bleibt keine Zeit weiter darüber nach zu denken, da zieht mich Luke bereits auf die Strasse. Dort steht eine Limousine und der Fahrer öffnet die Autotür für uns. Luke schiebt mich förmlich in den Wagen, steigt ein und knallt die Tür zu. Mir kommen die Tränen weil ich nicht weiß was passiert ist und ich Angst habe das Luke auf mich böse ist. Mir fällt zwar kein Grund ein, aber das soll ja bekanntlich nichts heißen. Ich zittere am ganzen Körper als wenn ich Schüttelfrost hätte und die Tränen laufen ohne dass ich sie zurück halten kann. Luke atmet tief durch und schaut mich traurig an. Er zieht mich an sich und flüstert >> Hey kleine Lady nicht weinen. Es ist alles gut. Es tut mir leid dass ich dich so angeranzt habe. Verzeih mir bitte. << >> Was habe ich denn getan dass du so sauer auf mich bist? << schluchze ich. Luke schaut mir in die Augen und sagt so leise dass ich ihn kaum verstehen kann >> Du bist einfach weg gegangen. Ich habe dich gesucht und nicht gefunden. << Ich höre die Worte die Luke zu mir spricht aber verstehen kann ich sie nicht, mein Gehirn verweigert schon wieder die Arbeit. Warum ist er sauer dass ich weg gegangen bin? Langsam finde ich meine Stimme und mein Denkvermögen wieder, >> Bitte was? Ich verstehe nur Bahnhof! Warum bist du sauer wenn ich weggehe? << frage ich verwirrt. Luke antwortet nicht, er schaut mich nur an und auf seinem Gesicht erscheint ein schwaches Lächeln. Nach Sekunden, Minuten oder Stunden, ich habe keine Ahnung wie viel Zeit vergangen ist, höre ich Luke flüstern >> Wenn ich das mal wüsste, dann ginge es mir bestimmt besser.<< Laut aber sagt er >> Du hattest dich nicht von mir verabschiedet, du kannst doch nicht einfach gehen ohne mir Tschüß zu sagen.<< >> Ah ja und deshalb fauchst du mich so an? << frage ich immer noch total verwirrt. Ich begreife nicht was hier eigentlich geschieht. Ich sitze mit Luke, meinem geliebten Luke, in seinem Wagen und wir fahren…….. Wohin fahren wir überhaupt? Als ich noch überlege ob ich ihn fragen soll wohin die Fahrt geht, kommt Luke mir zuvor.
>> Wir fahren zu meinem Hotel. Ich hoffe du hast nichts dagegen? Und ja deshalb habe ich dich angefaucht. Ich mag es nicht wenn Menschen die ich mag einfach aus meinem Leben verschwinden wollen. << Mein Herz setzt einen Moment aus, ich halte die Luft an und mir wird schwindelig. Menschen die er mag? Dieselben Worte hat er doch schon bei unserer Begrüßung auf der Party gesagt. Mein Herzschlag setzt sich fort, aber jetzt habe ich eine Nähmaschine in meiner Brust so sehr rast es. Ich schnappe nach Luft, da ich immer noch nicht wieder geatmet habe. Luke fängt laut an zu lachen und sagt >> Hey kleine Lady hast du einen Geist gesehen? Du bist so blass, schnappst nach Luft und deine Hand zittert. << Ich habe gar nicht mit bekommen dass Luke meine Hand genommen hat und diese festhält. >> Ähm .. nei.. ähmm… ich ….. << kein verständliches Wort, geschweige denn einen verständlicher Satz, verlässt meine Lippen. Himmel Herrgott noch einmal, das gibt es doch nicht. Ich mache mich pausenlos zum Kasper, Luke muss ja denken ich hätte nicht alle Tassen im Schrank Aber der Schrank ist schön. Plötzlich beugt sich Luke zu mir herab und seine Lippen berühren meine, ich bin im siebten Himmel. Ich schließe meine Augen und genieße den Kuss.
Iiiiihhh küssen kann er aber nicht gut. Mein Gesicht ist plötzlich ganz feucht und ich öffne meine Augen. Ich sehe einen Ziegenbock der sich zu mir herunter beugt und seine lange Zunge fährt mir durch mein Gesicht.
Ich liege immer noch auf der Wiese, es war alles nur ein Traum, aber der Ziegenbock heißt auch Luke.
Nach der Schleckerei von Ziegebock Luke beschließe ich nächstes Jahr fahre ich mit dem Bus nach Rhodos, wenn nur nicht diese Übelkeit beim Fahren wäre.