Cover
Auch der dritte Teil der »Endgame«-Reihe wird durch ein schwarzweißes Cover mit roten Akzenten in Szene gesetzt. Die junge Frau inmitten der zahlreichen Blütenblätter wirkt absolut unaufdringlich und stilvoll. Das Design ist wunderschön und passt hervorragend zu seinen Vorgängern.
Protas
Avery schwebt weiterhin in größter Gefahr. Gabriels Zuhause wird zu ihrem ganz persönlichen goldenen Käfig. Eine Festung mit Rund-um-die-Uhr-Überwachung, Sicherheitsvorkehrungen und Ausgangssperre. Was als Schutz gegen ihren Feind dienen soll, wird für Avery schon bald zu einem Spießrutenlauf gegen sich selbst. Will Gabriel sie wirklich nur beschützen oder ist seine Besitzgier der eigentliche Grund für seine drastischen Maßnahmen?
Schreibe & Inhalt
Band 2 hat für mich sehr viele Fragen offengelassen, deren Antworten ich jetzt endlich im Finale rund um Avery und Gabriel erhalten habe. Ich kann nur immer wieder den großartigen Schreibstil der Autorin loben. Sie ist eine Meisterin des Wortspiels, ihre Vergleiche und Andeutungen zum Schachspiel sind grandios und zeugen von enormer Intelligenz. Wie Schüsse eines Scharfschützen treffen ihre Worte ihr anvisiertes Ziel. Schockstarre, Herzrasen und Gänsehaut sind die Folge. Es ist unglaublich, wie faszinierend, mitreißend und emotionsgeladen dieser Showdown ist. Es macht den Anschein, als ob Avery und Gabriel endlich auf derselben Seite kämpfen und mit vereinten Kräften ihren gemeinsamen Gegnern Jonathan Scott aufhalten wollen. Ein kranker, ekelerregender Psychopath, dem man schnellstmöglich das Handwerk legen muss. Gabriels Charakterzüge ziehen sich wie ein roter Faden durch alle drei Bände. Er ist immer noch dieser selbstbewusste, dominante und kontrollsüchtige Mann, der jetzt aber auch sein Herz ein Stück weit für Avery öffnet. Ihn umgibt eine ganz besondere und durchdringende Präsenz, der man sich einfach nicht entziehen kann. Avery hat sich im Vergleich zu Teil 1 sehr gewandelt. Anfangs noch unschuldig, naiv und teils sogar etwas weltfremd, präsentiert sie sich nun stark, mutig und kämpferisch. Die Beziehung zwischen Gabriel und Avery gleicht einer turbulenten und markerschütternden Reise, die mich persönlich komplett eingenommen hat und mit deren Ausgang ich vollsten zufrieden bin, wenngleich natürlich noch einige Fragen bezüglich gewisser Nebenfiguren offengeblieben sind.
Spannungsbogen
Dieses Finale ist meiner Meinung nach der actionreichste und spannendste Teil der Reihe. Die Autorin hat einige überraschende Plot-Twists eingebaut, die man so absolut nicht vorhersehen konnte. Einfach Wahnsinn, welche Ideen hier umgesetzt wurden. Die Gefahr ist allgegenwärtig und Avery und Gabriel haben es nicht leicht, den Feind dingfest zu machen. Die Geschichte hat eine hohe Sogwirkung, denn als Leser möchte man unbedingt wissen, wer hier der wahre Strippenzieher ist.
Taschentuchfaktor
Dramatische Szenen und gefühlvolle Passagen aus Vergangenheit und Gegenwart sorgen für eine berührende und teils verzweifelte Atmosphäre. Avery und Gabriel werden vor einige Herausforderungen gestellt, bei denen man gar nicht anders kann, als mitzuleiden. Schockierende Offenbarungen bleiben ebenfalls nicht aus und somit enthält dieses Buch einen aufregenden Gefühlsmix.
Erotikfaktor
Die Erotik wird für mein Empfinden nicht so häufig thematisiert, wie es beispielsweise noch im zweiten Teil der Fall war. Doch sobald sich Gabriel und Avery im selben Raum befinden, umgibt die beiden eine intensive, sexuelle Spannung. Ein gewisses Knistern und Prickeln ist somit stets präsent.
»Ein Mann wie er zerstört immer das, was ihm am wichtigsten ist. Er ist genau wie ich.«
Mir stockt der Atem. »Ist er nicht. Du beschützt mich.«
Sein Griff an meinen Armen wird fester. »Ist es Schutz, wenn man eine Blume in der Dunkelheit aufbewahrt ohne Wasser und Licht? Ihr zuzusehen, wie sie verwelkt? Damit niemand anderes sie sieht?«
Fazit:
Mit „Endgame: Der Turm“ ist der Autorin ein großartiges Finale gelungen. Meine brennendsten Fragen wurden beantwortet und meine Liebe zu Gabriel und Avery könnte nicht größer sein. Spannung, Tiefgang, Dramatik, Leidenschaft und Faszination – all das und noch viel mehr erwartet den Leser in der »Endgame«-Reihe. Für dieses Meisterwerk aus der Sparte Dark Romance vergebe ich natürlich eine klare Leseempfehlung!